In den ersten Jahren nach der Pflanzung ist ein junger Baum anfällig und instabil. Das aufkeimende Wurzelsystem des jungen Baumes benötigt ein bis zwei volle Wachstumsperioden, um sich fest im Boden zu verankern. Während dieses anfälligen Prozesses sucht der kleine Baum nach Halt und Nährstoffen im Bodenleben, um ein solides Fundament für zukünftiges Wachstum und Blühen zu bilden.
Störung des Verankerungsprozesses
Wenn der essentielle Verankerungsprozess des jungen Baumes gestört wird, beispielsweise durch extreme Wetterbedingungen, Bauarbeiten, schlechte Bodenbedingungen oder falsche Pflanztechniken, ist das Ausfallrisiko hoch. Der junge Baum verliert seine Stabilität, wodurch das Risiko eines Umsturzes bei einem starken Sturm groß ist. Dies verursacht nicht nur Unannehmlichkeiten in der bebauten Umgebung, sondern es geht auch eine nachhaltige Investition unnötigerweise verloren.
Die Wetterbedingungen werden immer extremer
Während die Erde mit immer extremeren Wetterbedingungen konfrontiert wird, sehen wir einen beunruhigenden Einfluss auf die Stabilität der Bäume in unserer bebauten Umgebung. Starke Windböen, heftiger Regen und unvorhersehbare Stürme testen die Widerstandsfähigkeit der Bäume bis zum Äußersten. Insbesondere junge Bäume, deren Wurzelsystem noch nicht vollständig entwickelt ist, sind für diese extremen Wetterbedingungen besonders anfällig. Störungen in der Bodenbeschaffenheit durch Überschwemmungen und erhöhten Niederschlag tragen weiter zu den Risiken bei. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass wir den Bäumen Stabilität bieten, um sicherzustellen, dass sie in der Auseinandersetzung mit dem Klimawandel widerstandsfähig bleiben.
Bild: RTL Nieuws
Verankerung von Bäumen
Um jungen Bäumen die Stabilität zu bieten, die sie benötigen, ist die Baumverankerung eine häufig angewendete Methode, um Unterstützung während des Verankerungsprozesses zu bieten. Es gibt zwei Verankerungsmethoden: oberirdisch oder unterirdisch. Die oberirdische Verankerung wird mit Hilfe von Baumbindegurten und Pfosten erreicht und die unterirdische Verankerung durch Wurzelballenverankerung.
Unterirdische oder oberirdische Verankerung?
Sowohl Baumbindegurte als auch Wurzelballenverankerung sind dazu gedacht, dem Baum Stabilität zu bieten. Dennoch gibt es einige wichtige Unterschiede zu berücksichtigen, wenn man sich für eine oberirdische oder unterirdische Verankerung eines Baumes entscheidet:
- Bei Baumbindegurten besteht das Risiko, dass sie in die Rinde schneiden, wenn der Baum größer wird. Wurzelballenverankerung kann nicht in die Rinde schneiden, da sie unterirdisch angewendet wird.
- Baumbindegurte können lockerer werden, wenn der Baum wächst, weil der Stamm gewissermaßen näher an die Pfosten heranwächst. Bei der Wurzelballenverankerung ist dies nicht der Fall, da die stabilen Gurte in einem Dreieck über dem Wurzelballen befestigt werden, sodass sie immer straff stehen. Gleichzeitig behält der Baum seine natürliche Bewegungsfreiheit.
- Baumbindegurte mit Pfosten sind oberirdisch sichtbar, was im Allgemeinen das Landschaftsbild beeinträchtigt. Wurzelballenverankerung ist unsichtbar, da sie unterirdisch angewendet wird.
- Pfosten dienen als Schutz gegen Mähschäden oder als Fahrradständer im bebauten Umfeld. Bei der Wurzelballenverankerung ist dies nicht möglich.
Stabile, zukunftsfähige Bäume mit Verankerung
Mit Blick auf die langfristige Sicherheit der bebauten Umgebung ist es wichtig, junge Bäume bereits bei der Pflanzung zu verankern. Dies verhindert nicht nur Instabilität, die durch extreme Wetterbedingungen entstehen kann, sondern schützt auch die Vitalität des Baumes langfristig. Durch die Verankerung junger Bäume während der Pflanzung wird eine starke Grundlage geschaffen, um in der grauen Infrastruktur gedeihen zu können. So entsteht eine zukunftsfähige Kombination aus Grün und Grau.
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